Produktmanager: Gehalt, Aufgaben und Ausbildung

Ein Product Manager (PM) verantwortet die strategische und operative Steuerung der Produktentwicklung. Er definiert die Produktvision, leitet daraus Ziele ab und priorisiert Maßnahmen, die den größten Mehrwert für Nutzende und Unternehmen schaffen. In enger Zusammenarbeit mit Mitarbeiter:innen aus Entwicklung, Design, Controlling und weiteren Stakeholdern stellen Produktmanager:innen sicher, dass Marktanforderungen, technologische Möglichkeiten und geschäftliche Zielsetzungen in Einklang gebracht werden. Ziel ist es, Produkte zu entwickeln, die nicht nur technisch funktionieren, sondern einen echten Mehrwert bieten und langfristig zum Unternehmenserfolg beitragen.

Produktmanager vor dem Kanban-Board bei der täglichen Besprechung der Tasks

Aufgaben und Rollenbeschreibung

Der Product Manager nimmt eine zentrale Rolle in der Entwicklung von Software Produkten ein. Seine Verantwortung geht weit über das reine „Bauen“ eines Produkts hinaus: Er stellt sicher, dass das Produkt ein relevantes Kundenproblem löst, einen ausreichend großen Markt adressiert und dabei wirtschaftlich tragfähig bleibt. Ein Produkt, das zwar Kundenbedürfnisse erfüllt, aber keinen rentablen Markt hat, ist ebenso wenig erfolgreich wie eines, das einen großen Markt adressiert, aber aufgrund mangelnder Usability scheitert.

Produktmanagement bedeutet, ein Produkt über den gesamten Lifecycle hinweg zu konzipieren, zu entwickeln und kontinuierlich weiterzuentwickeln, immer mit Blick auf Kundennutzen, Marktchancen und unternehmerischen Erfolg. Die konkreten Aufgaben lassen sich entlang der Phasen des Produktlebenszyklus beschreiben:

  • Vision und Strategie entwickeln: Definition der langfristigen Produktziele und deren Einbettung in die Unternehmensstrategie.
  • Nutzer- und Marktbedürfnisse verstehen: Analyse von Marktdaten, Wettbewerbslandschaft und Kundenfeedback, um Chancen, Risiken und Potenziale zu identifizieren.
  • Produktplanung und Roadmap: Erstellung und Priorisierung einer Produkt-Roadmap nach Kundennutzen, Aufwand und Business Value.
  • Anforderungen formulieren: Ausarbeitung konkreter Anforderungen in Form von User Stories, Use Cases oder Epics für die Umsetzung in cross-funktionalen Teams.
  • Koordination von Stakeholdern und Teams: Vermittlung zwischen internen und externen Stakeholdern (z. B. Geschäftsführung, Kund:innen, Support) sowie Steuerung von Design-, Entwicklungs-, Marketing- und Vertriebsteams.
  • Produkt-Launch und Betrieb: Planung und Umsetzung der Markteinführung in enger Abstimmung mit Marketing und Vertrieb, inklusive Pricing, Positionierung und Go-to-Market-Strategie.
  • Monitoring und Optimierung: Kontinuierliche Überwachung des Produkterfolgs anhand von KPIs, Nutzungsdaten und Kundenfeedback, Ableitung von Optimierungen und Iterationen.

Product Manager werden: Ausbildung oder Studium?

Gleich vorab: Den einen Weg ins Produktmanagement gibt es nicht. So ist der Beruf Produktmanager:in weder ein klassischer Ausbildungsberuf noch ein Studiengang. Das ist der Grund, warum in diesem Bereich überwiegend Quereinsteiger:innen arbeiten. 

Typische Studiengänge und Berufe, aus denen häufig ein Quereinstieg ins Produktmanagement erfolgt, sind angrenzende Disziplinen. Dazu zählen BWL, Wirtschaftsinformatik, Software Engineering oder auch UX/UI-Design. Verwandte Ausbildungsberufe sind Mediengestaltung, Fachinformatik oder Kaufleute für Marketing und E-Commerce. 

Eine gute Möglichkeit für den Berufseinstieg oder Wechsel ins Produktmanagement bietet eine entsprechende Weiterbildung. Die Digitale Leute School beispielsweise bietet ein dreimonatiges Bootcamp mit Zertifizierung und Jobgarantie. Da es sich um einen AZAV-zertifizierter Bildungsträger handelt, ist die Weiterbildung zum Product Manager mit Bildungsgutschein förderfähig und damit für entsprechende Teilnehmer:innen kostenlos. 

Hier finden Interessierte alles zu Inhalten, Trainern und Zertifizierung des Digitale Leute Product Manager Bootcamps.

Gehalt: Was verdienen Produktmanager:innen?

Software, Apps und Plattformen sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach Product Managern vor allem in der IT. Unternehmen locken hier mit hohen Einstiegsgehältern. Wie hoch das Gehalt genau ausfällt, hängt von der Berufserfahrung und der Verantwortung innerhalb des Unternehmens ab. 

Bei Berufseinstieg liegt das Gehalt erfahrungsgemäß zwischen 45.000 und 55.000 Euro jährlich. Damit liegt das Jahresgehalt für Einsteiger:innen deutlich über dem Durchschnitt. Als Junior Product Manager steigt das Gehalt auf 55.000 bis 65.000 Euro. Senior-Produktmanager:innen können mit 70.000 bis 95.000 Euro rechnen. Nach 10 Jahren Berufserfahrung liegen die Jahresgehälter im Produktmanagement größerer Unternehmen auch deutlich darüber. 

Ein weiterer Gehaltssprung ermöglicht die Übernahme einer Führungsposition. Ein Head of Product oder Product Director ist verantwortlich für die gesamte Produktabteilung und bildet die direkte Schnittstelle zur Geschäftsführung. Dabei sind Jahresgehälter von 90.000 Euro bis über 120.000 Euro möglich.

Product Owner vs. Product Manager

Ursprünglich unterscheiden sich die beiden Rollen dahingehend, dass der Product Manager (PM) eher strategisch ausgerichtet und der Product Owner (PO) eher operativ tätig ist. 

Der Begriff Produktmanager:in stammt aus der klassischen BWL und hat sich bereits in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts etabliert. Für den Product Manager stehen die Produktstrategie und Marktanalyse im Fokus. Im Vergleich dazu ist das Berufsbild des Product Owners vergleichsweise jung. Es stammt aus dem Scrum-Framework, das große Projekte auf konkrete Arbeitsschritte (Sprints) herunterbricht. Innerhalb dieses Frameworks ist es die Aufgabe des Product Owners, Sprintziele zu definieren, User Stories zu schreiben und den Backlog zu pflegen.

Während der Product Manager die strategische Verantwortung trägt – also Marktanalyse, Produktvision, Roadmap und Businessziele im Blick hat – konzentriert sich der Product Owner stärker auf die operative Umsetzung im agilen Entwicklungsteam. Er pflegt das Product Backlog, priorisiert Anforderungen und sorgt dafür, dass die Produktstrategie des Product Managers im täglichen Arbeitskontext des Teams realisiert wird.

Skills und Kompetenzen

Guter Produktmanager:innen sind echter Allrounder. Dabei sind sowohl fachliche und methodische Fähigkeiten gefragt als auch gewisse Soft Skills. Letztere bestehen vor allem in sozialen und kommunikativen Kompetenzen. So fungieren Product Manager als Vermittler zwischen verschiedenen Stakeholdern und Teams. Dass es bei so einem komplexen Prozess wie der Entwicklung eines Produktes zu Konflikten beispielsweise zwischen einzelnen Teams kommt, bleibt selbst in den harmonischsten Unternehmen nicht aus. Hier sind es Produktmanager:innen, die Konflikte moderieren, Entscheidungen mit Beteiligten verhandelt und Prioritäten setzt. 

Zu den erforderlichen Hard Skills im Produktmanagement gehört ein technisches Grundverständnis. Dabei müssen Produktmanager:innen nicht selbst programmieren können, sie sollten jedoch mit grundlegenden Begriffen der Softwareentwicklung vertraut sein. Von Vorteil sind außerdem methodische Kenntnisse im Bereich der agilen Arbeitsweise wie Scrum oder Kanban. Außerdem sind analytische Fähigkeiten gefragt, um Product Research in Form von Interviews und Trendanalysen durchführen zu können. Auch die Auswertung von wichtigen Kennzahlen (Key Performance Indicators) erfordert ein gewisses Zahlenverständnis. 

Software und Tools im Produktmanagement

Zu den zentralen Fähigkeiten im Produktmanagement gehört neben methodischem Wissen auch der sichere Umgang mit gängigen Tools. Dabei gibt es nicht das eine „Allzweckwerkzeug“, sondern vielmehr ein Toolset, das wie ein Schweizer Taschenmesser aus verschiedenen Lösungen besteht.

  • Prototyping und Design: Figma ist heute der Standard für Prototyping und Product Design, während Sketch und Adobe XD in einigen Teams noch eingesetzt werden.
  • Produktplanung und Kollaboration: Jira, Trello und Asana sind weit verbreitet. Daneben setzen viele Unternehmen auf spezialisierte Tools wie Productboard, Notion oder Miro.

Die wachsende Bedeutung von AI

Künstliche Intelligenz (KI) verändert die Arbeitswelt tiefgreifend – und das gilt auch für das Produktmanagement. Viele Aufgaben, die früher zeitaufwendig manuell erledigt werden mussten, lassen sich heute mithilfe von AI automatisieren, beschleunigen oder qualitativ verbessern. Typische Beispiele sind die Analyse großer Datensätze, die Generierung von User Insights oder die Unterstützung bei der Erstellung von Roadmaps und User Stories.

Die Bedeutung von AI im Produktmanagement wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Deshalb ist AI ein fester Bestandteil der Kursangebote der Digitale Leute School. Unsere Inhalte werden kontinuierlich an die Entwicklungen des Arbeitsmarktes angepasst – und von Trainer:innen aus der Praxis führender Unternehmen wie Airbnb, Porsche Digital, Xing oder REWE Digital vermittelt.